Wohnungseinbruchdiebstahl in NRW endlich wirksam bekämpfen

10. November 2016

Wie viele Menschen kennen Sie persönlich, die schon einmal Opfer von Einbrechern geworden sind? Es gibt eigentlich niemanden, bei dem nicht schon in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis eingebrochen wurde.
Zuerst schreckt die Opfer der materielle Verlust. Langfristig ist aber für die meisten das Wissen, dass ungebetene Fremde sich Zugang in die Wohnung verschafft haben, eine noch größere und vor allem dauerhafte Belastung. Der Mensch will zu Hause sicher sein und keine Angst haben. Ich meine, jeder hat auch ein Recht dazu.
Zu Beginn der dunklen Jahreszeit steigt erfahrungsgemäß die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder an. Im Jahr 2015 registrierte die Polizei allein bei uns in Overath 118 Wohnungseinbruchdiebstähle; 62.362 für das ganze Land. Damit hat Nordrhein-Westfalen 2015 nicht nur einen zweifelhaften Rekord aufgestellt. In unserem Bundesland wird häufiger eingebrochen als in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ZUSAMMEN.
Die Aufklärungsquote allerdings liegt mit 13,8 % landesweit inakzeptabel niedrig; in Köln sind es sogar nur 7,8 %. In Overath stehen wir mit 16,1 % etwas besser da. Angesichts von 99 ungeklärten Overather Einbrüchen ist das allerdings nur ein schwacher Trost.
Tatsache ist, dass es immer seltener der „Täter von nebenan“ ist, der einbricht, sondern Angehörige professioneller, international agierender Banden. Die Landesregierung schreibt selbst: „Diese Täter, häufig südosteuropäischer Herkunft, reisen aus dem benachbarten Ausland (Niederlande, Belgien und Frankreich) in die Bundesrepublik Deutschland und auch NRW ein, begehen hier Einbrüche oder auch andere Delikte der Eigentumskriminalität und reisen dann noch am selben Tag bzw. nach kurzer Zeit wieder aus.“
Die CDU-Landtagsfraktion hat ein 7-Punkte-Konzept vorgelegt, wie gerade diesen Tätern das Handwerk gelegt werden kann. Dazu gehören:
Schleierfahndung ermöglichen. Während 13 von 16 Bundesländern verdachts- und ereignisunabhängige Personenkontrollen mit Erfolg einsetzen, ist das der NRW-Polizei verboten. Klar, dass die Verbrecher sich dann eher hier tummeln als anderswo.
Telefonüberwachung von Wohnungseinbrechern. Gerade bei den arbeitsteilig vorgehenden Banden muss man ermitteln, wie sich die Täter absprechen. Deshalb wollen wir den Wohnungseinbruch in die Liste der schweren Straftaten aufnehmen. Damit könnten Richter die Telefonüberwachung anordnen und die Polizei an die Täter herankommen.
Verdoppelung der Zahl der Ermittlungskommissionen. Gerade mal 35 spezielle Ermittlungskommissionen wurden NRW-weit im Jahr 2015 eingerichtet. Dabei gelingt es gerade diesen Teams aus 3 – 5 Kripobeamten durch längere Ermittlungen und gezielte Observationen größere Deliktsserien von z.T. mehr als 100 Straften aufzuklären.
Das komplette Konzept, wie wir den Einbrechern das Leben schwer machen, sende ich Ihnen gerne zu.

Rainer Deppe, Landtagsabgeordneter, (0 22 02) 9 36 95 50. www.deppe-direkt.de