Rückkehr in die Weimarer Republik?

14. April 2017

Zur Wahlveranstaltung der AfD in Overath

Der am 13. April stattgefundene „Kandidatencheck!“ lockte nicht nur Sympathisanten der Alternative für Deutschland, sondern auch rund 50 Gegendemonstranten auf den Overather Platz am Kulturbahnhof. Ausgestattet mit Plakaten, die Aufschriften wie „Unsere Alternative heißt Solidarität und Respekt“ trugen, stellten sich die Demonstranten dabei den Teilnehmer der Wahlveranstaltung friedlich entgegen. An der im Kulturbahnhof stattgefundenen AfD-Veranstaltung nahmen neben ca. 20 in den vordersten Reihen sitzenden AfD-Sympathisanten, auch Overather Politiker teil. Diese sich in den hinteren Reihen Positionierten wollten mit ihrer Präsenz nicht nur die Stadt Overath vertreten, sondern auch bewusst ein Zeichen dafür setzen, dass die AfD in Overath durchaus kritisch gesehen wird. Neueste Umfragen, welche die Partei bei bis zu 10 Prozent sehen, verdeutlichen, dass man die nordrhein-westfälische AfD als größter Landesverband der Partei durchaus ernst nehmen sollte.

Dies fiel allerdings im Laufe der Veranstaltung angesichts der Ausführungen der drei Redner Prof. Dr. Harald Weyel, Sebastian Weirauch und Dr. Roland Hartwig zunehmend schwerer. Während die ersten Reihen immer wieder zu euphorischem Klatschen bewegt werden konnten, überwog im hinteren Bereich nüchternes Kopfschütteln. Grund dafür waren nachweislich falsche bzw. bewusst missverständlich vorgebrachte alternative Fakten, die sich auf Richtlinien des AfD-Manifests von 2017 gründeten, in dem eine „Konzentration auf Eingängiges“ statt „Vollständigkeit“ gefordert wird. Inhaltlich widmete man sich hauptsächlich der Frage, wie und warum man zur AfD gekommen sei. Es schien, als sei diese rechtfertigende Selbstdarstellung neben der Einübung bestimmter Floskeln die Grundlage der vorbereitenden Rhetorikkurse. Sie steht jedoch im Widerspruch zu der später von Weirauch geäußerten Forderung, sich mehr der Gemeinschaft zu widmen, statt sich in „Ich-Bezogenheit“ zu verlieren. Auch an anderer Stelle überwogen die Widersprüche. Sich als international tätiger Wissenschaftler präsentierend, der „mehr deutsch als sonst was“ sei, glich der Vortrag des Stellvertretender Sprechers der AfD im Rheinisch-Bergischen Kreis Weyel eher dem eines, das AfD-Manifest auswendig gelernten Hobbyvolkswirten. So forderte er angesichts zeitgenössischer „Anomalien“ eine „Rehabilitation des Versailler Vertrags“ und sah die Zukunft durch eine „Rückkehr zur Zeit der Weimarer Republik“ gesichert. Auf die Frage des CDU-Ratsmitglieds Alexander Willms nach „konkreten Lösungsvorschlägen“ reagierte Weirauch mit den üblichen Floskeln, konnte aber noch nicht einmal für das Thema der Asylpolitik konkrete Ansätze nennen. Dabei verwehren sich die Rechtspopulisten nicht nur gegen Lösungen, sondern bezweifeln sogar, dass die eigenen Wähler, diese überhaupt verstehen. So zeigte sich Weirauch erstaunt darüber, „wie normal die Leute an den AfD-Stammtischen“ seien. Damit wurde einmal mehr deutlich, dass die AfD ihre Alternative nicht auf sachlich korrekten Informationen und Argumenten aufbaut, sondern sich selbst lediglich als Anti-Partei versteht.

Der CDU war es wichtig über diese Veranstaltung zu informieren, um den Bürgern bewusst zu machen, welche Alternative die AfD für Overath darstellt. Wer Deutschland wieder in den 20ern sehen will, hat mit der AfD die richtige Partei gefunden.

Hannah Schiefer – Pressesprecherin der CDU Overath